Webseite veraltet seit 30.12.2021
Sofern Sie das MKT-Material herunterladen, bitten wir Sie um eine Spende (Einzelnutzer: 35€; Institutionen: 100€). Sie können Ihre Überweisung über diesen Link online tätigen und erhalten eine offizielle Spendenbescheinigung; weitere Informationen erhalten Sie hier. Ihre Spende dient der Entwicklung neuer Therapiemaßnahmen (u.a. Selbsthilfe). Bitte beachten Sie außerdem, dass wir e-learning Programme für das MKT und D-MKT entwickelt haben (www.uke.de/e-mkt; www.uke.de/e-dmkt).
Willkommen zum Metakognitiven Training für das akutpsychiatrische Setting (MKT-Akut).
Der Link zum Download des Programms befindet sich am Ende dieser Seite.
Das MKT-Akut stellt eine von unserer AG unter der Federführung von Rabea Fischer und Jakob Scheunemann entwickelte Adaption des Metakognitiven Trainings für Menschen mit Psychose sowie eines Moduls aus dem Metakognitiven Training bei Depression für das akutpsychiatrische Setting dar. Wie beim konventionellen MKT für Psychose liegt der thematische Schwerpunkt auf Denkverzerrungen, die mit psychotischem Erleben assoziiert sind; aufgrund der in diesem Setting sehr häufig auftretenden Komorbidität mit affektiven Störungen werden auch depressive Denkverzerrungen verstärkt thematisiert. Das MKT-Akut versucht, möglichst vielen Patient*innen auf der Akutstation, welche erfahrungsgemäß eine sehr heterogene Patientengruppe umfasst (d.h. insbesondere Menschen mit Psychosen (Schizophrenie, bipolare Störung), aber auch Menschen mit Depressionen, Borderline-Persönlichkeitsstörungen und Abhängigkeitserkrankungen), relevante Themen zu vermitteln. Es stellt eine niedrigschwellige Gruppenintervention dar, welche als ein Baustein der Behandlung auf Akutstationen gedacht ist. Es besteht aus 7 Modulen, welche im Vergleich zu den anderen MKTs in Umfang und Komplexität deutlich reduziert sind. Die Module sind in klar abgrenzbare Segmente unterteilt, welche den Trainer*innen eine flexible Gestaltung der Sitzung (beispielsweise Abkürzen bei sichtlichem Abfall der Konzentration der Teilnehmer*innen) erleichtern. Textelemente wurden bestmöglich in einfacher Sprache verfasst. Es wurde größtenteils auf Bildmaterial verzichtet, da dies vor allem stark assoziationsgelockerte Patient*innen sehr leicht ablenkt. Ebenfalls wurden aufwühlende und zu störungsnahe Folien und Passagen entfernt. Insbesondere werden die Begriffe „Schizophrenie“ und „Psychose“ nur noch vereinzelt verwendet, da bereits ihre Verwendung bei vielen Patient*innen Widerstand erzeugt. Die Wahn-neutralen Inhalte bieten eine erste Möglichkeit, relevante und gleichzeitig wenig belastende Themen zu besprechen. Weiterhin bietet das Training auch die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch mit anderen Patient*innen.
Durchführungshinweise
Trainer*innen sollten nach Möglichkeit mit der Durchführung des regulären MKTs für Menschen mit Psychosen und dessen Manual vertraut sein.
Aufgrund der hohen symptomatischen Belastung von Patient*innen im akutpsychiatrischen Bereich und häufig auftretenden sozial-interaktionellen Problemen (u.a., soziale Ängste, Verfolgungsideen), ist es sinnvoll, kleinere Gruppen zu bilden (3-6 Personen) als üblicherweise beim MKT (bis zu 12 Personen).
Das MKT-Akut ist für eine Dauer von 30 bis maximal 45 Minuten und die Anleitung durch zwei Trainer*innen konzipiert. Wie in anderen MKT-Versionen werden zur Präsentation des Materials PowerPoint- bzw. PDF-Folien, Projektor und Laptop genutzt. Es hat sich bewährt, dass Teilnehmer*innen in einem Halbkreis sitzen mit den Trainer*innen in der Mitte.
Vorstellungsrunde: Zu Beginn jeder Sitzung kann eine kleine Vorstellungsrunde erfolgen, damit alle Teilnehmer*innen zu Wort kommen. Dies reduziert die Hemmung, sich im Verlauf an der Gruppe zu beteiligen.
Gruppenregeln: Das Besprechen der Gruppenregeln zu Beginn hat sich bewährt in der Begrenzung sehr ausschweifender Patient*innen oder jener, die wiederholt anderen ins Wort fallen. So kann immer wieder freundlich insbesondere auf die Regel, einander ausreden zu lassen, hingewiesen werden, ohne zu erwarten, dass die Regeln konsequent eingehalten werden.
Kommen und Gehen: Einige Patient*innen halten es nicht lange aus, in der Gruppe zu sitzen. Grundsätzlich empfehlen wir die Haltung: Die Patient*innen sind freiwillig in der Gruppe. Möchte ein*e Patient*in gehen, stellen wir ihm*ihr frei, den Raum möglichst geräuschlos zu verlassen. Kein*e Patient*in muss sich hierfür in der Gruppe rechtfertigen, da dies zu Konflikten oder unnötiger Scham führen kann. Die Gründe können im Nachhinein erfragt werden. Sinnvoll ist es, ein Wiederkommen anzubieten.
Sicherheit und Machbarkeit der Intervention
Das MKT-Akut wird derzeit in einer ersten Machbarkeitsstudie evaluiert. Das vollständige Studienprotokoll können Sie hier einsehen.
Download des Trainingsprogramms
Die aktuelle Version des MKT-Akut (auf Deutsch und auf Englisch) können Sie hier kostenlos beziehen.
Wenn Sie das MKT-Akut anwenden, freuen wir uns über Feedback an Rabea Fischer (r.fischer@uke.de).