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Empfohlener Beitrag & e-learning MKT
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Das Metakognitive Training bei Depression (D-MKT) ist ein neuer Ansatz zur Behandlung von Depression. Es versteht sich als eine Variante der kognitiven Verhaltenstherapie mit metakognitivem Fokus: Im Zentrum steht die Modifikation dysfunktionaler Denkmuster. Das Training leitet Betroffene an, die meist automatischen und unbewussten Denkmuster zu erkennen und zu korrigieren. Zu diesem Zweck werden den Teilnehmern Informationen über die depressiogenen Denkmuster spielerisch vermittelt und an einer Reihe von Beispielen veranschaulicht, um sie so praktisch erfahrbar zu machen. Darüber hinaus werden auch fehlerhafte Annahmen über die eigenen Denkprozesse sowie dysfunktionale Coping-Strategien (z.B. sozialer Rückzug; Gedankenunterdrückung; Grübeln zur Problembewältigung) bearbeitet. Das Training ist im Ansatz zwar inspiriert vom Metakognitiven Training für Psychose (MKT), greift aber andere, depressionsrelevante Denkverzerrungen auf.

Machbarkeit und Wirksamkeit einer beta-Version des Trainings wurde erstmals in einer offenen Pilotstudie (Jelinek et al., 2013) bestätigt. Dabei erwies sich das Training als effektiv zur Reduktion der depressiven Symptomatik im mindestens mittleren Effektstärkebereich (Cohen’s d zwischen 0,56 und 0,73). Ferner zeigten sich signifikante Effekte bezüglich einer Abnahme der depressiven Denkverzerrungen und des Grübelns sowie einer Zunahme des Selbstwertgefühls (Effektstärken zwischen d = 0,26 und 0,64).

Die Erfahrungen der Pilotstudie wurden genutzt, das Trainingsmaterial zu verbessern. Diese überarbeitete Version des Trainings wurde mit einem Gesundheitstraining in einer randomisierten Studie verglichen [gefördert durch den Verein zur Förderung der Rehabilitationsforschung in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein (vffr)]. Alle Patienten erhielten eine teilstationäre psychosomatische Behandlung im RehaCentrum Hamburg. Direkt zum Ende der Behandlung sowie 6 Monate später (Katamnese) zeigte sich eine signifikant stärkere Symptomverbesserung in der D-MKT-Gruppe im Vergleich zum Gesundheitstraining (Jelinek et al., 2016b). Meditationsanalysen zeigten, dass diese Veränderung vor allem durch den Rückgang der dysfunktionalen metakognitiven Überzeugungen vermittelt wurde (Jelinek et al., 2017b). Analysen der subjektiven Trainingsbewertungen zeigten ferner, dass die Akzeptanz des D-MKT bei den Patienten hoch ist (Jelinek et al., 2017a).

Das Trainingsmanual sowie die kompletten Materialien (alle Folien, Teilnehmerinformationsblatt, Gruppenregeln und Nachbereitungsbögen) sind im Beltz Verlag erhältlich (das Autorenhonorar kommt voll unserer Forschung zugute ohne jeden privaten Selbstbehalt).

Ein kurzes englisches Manual finden Sie hier zum Download.

Informationen zu den D-MKT Übersetzungen erhalten Sie in der jeweiligen Sprache unter den aufgeführten Links.

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Hauptbeteiligte

  • Prof. Dr. Lena Jelinek
  • Dr. Marit Hauschildt
  • Dr. Brooke Schneider
  • Dr. Judith Peth
  • Prof. Dr. Steffen Moritz

Kooperationspartner

  • PD Dr. Sönke Arlt (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, UKE, Hamburg)
  • Dr. Anne Runde (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, UKE, Hamburg)
  • Irmgard Musyal (RehaCentrum Hamburg, Hamburg)
  • Dr. Gabriela Kuhn (RehaCentrum Hamburg, Hamburg)
  • Dipl.-Psych. Mirja Behrens (RehaCentrum Hamburg, Hamburg)
  • Dipl.-Psych. Mario Broccucci (RehaCentrum Hamburg, Hamburg)
  • Dr. Sandra Leh-Seal (Praxis für Neuropsychologie & Entwicklungsförderung (NEF), Meilen, Zürich, Schweiz)
  • Prof. Dr. Christian Otte (Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Charité, Berlin)

Publikationen

Hauschildt, M. & Jelinek, L. (2017). Denkverzerrungen verändern mit Hilfe des Metakognitiven Trainings bei Depression und Zwang. NeuroTransmitter, 1, 44-50.

Jelinek, L., Moritz, S. & Hauschildt, M. (2017a). Patients’ perspective on treatment with Metacognitive Training for Depression (D-MCT): Results on acceptability. Journal of Affective Disorders, 221, 17-24.

Jelinek, L., Van Quaquebeke, N. & Moritz, S. (2017b). Cognitive and metacognitive mechanisms of change in Metacognitive Training for Depression. Scientific Reports, 7, 3449.

Jelinek, L., Hauschildt, M. & Moritz, S. (2016a). Metakognitives Training bei Depression (D-MKT). In Starvemann, H. KVT Update. Weinheim: Beltz.

Jelinek, L., Hauschild, M., Wittekind, C. E., Schneider, B. C., Kriston, L. & Moritz, S. (2016b). Efficacy of Metacognitive Training for Depression (D-MCT): a randomized controlled trial. Psychotherapy and Psychosomatics, 85, 231-234. 

Jelinek, L., Kollbeck, K. & Moritz, S. (2016c). Metakognitive Trainings (MKT) in der Psychiatrie am Beispiel von Psychose und Depression. DNP – Der Neurologe und Psychiater (Ausgabe 9/2016).

Jelinek, L., Hauschildt, M. & Moritz, S. (2015). Metakognitives Training bei Depression. Weinheim: Beltz.

Jelinek, L. & Moritz, S. (2015). Metakognitives Training bei Depression (D-MKT): Kognitive Verhaltenstherapie und mehr! InFo Neurologie & Psychiatrie, 17, 38-44.

Jelinek, L., Otte, C., Arlt, S. & Hauschildt, M. (2013). Denkverzerrungen erkennen und korrigieren: Eine Machbarkeitsstudie zum Metakognitiven Training bei Depressionen (D-MKT). Zeitschrift für Psychiatrie, Psychologie und Psychotherapie, 61, 1–8.